Heinrich Robert Bergmann
1855 gründete Heinrich Robert Bergmann in Waldheim unter
seinem Namen eine Zigarrenfabrik. Zunächst war dieses
Unternehmen im Gebäude Niedermarkt Nr. 11 ansässig. Diese
Räume wurden bald zu klein, da sich die Produkte
zunehmender Beliebtheit erfreuten und der Umsatz stetig
anstieg. Bergmann musste nach neuen Möglichkeiten
suchen.
Diese fand er bald in dem Grundstück Obermarkt Nr. 8. Dort
ließ er 1865 hinter dem Wohnhaus ein Fabrikgebäude als
Hinterhaus errichten.
Sein Sohn Max übernahm 1883, nach dem Tod des Vaters, die
Firma. Bis 1905, dem Jahr des 50-jährigen Geschäftsjubiläums,
befindet sich die Firma noch in diesen Räumen. Danach beginnt
eine aktive Bautätigkeit. Die Nachbargrundstücke werden
erworben und zwischen dem Vorderhaus Nr. 8 und dem Hinterhaus
wird ein Verbindungsbau errichtet. Danach wird das sogenannte
alte "Stadtgut" zum Teil abgerissen und durch den Baumeister
Pinter neu aufgebaut. Es entstehen ein Bürogebäude, zwei
Wohnhäuser und dazugehörige Hinter- und Seitengebäude. 1909 ist
die Bebauung von "Bergmanns Hof" abgeschlossen.
Die weitere Entwicklung in Deutschland ist bekannt. Erster
Weltkrieg, Inflation, Weltwirtschaftskrise, Zweiter Weltkrieg
und danach Aufbau des Sozialismus. Diese Ereignisse sind auch
nicht spurlos an der Firma Heinrich Robert Bergmann vorbei
gegangen.
Das Geschäft wird weiter geführt
1941 stirbt Max Bergmann. Zunächst übernehmen seine Söhne
Ulrich und Hermann die Leitung der Firma.
Nach dem Krieg geht Hermann nach Westdeutschland. Ulrich bleibt
in Waldheim und leitet ab 1950 die Firma allein. 1960 werden
die vorhandenen Räume zu eng und Ulrich muss neu bauen. Es
entsteht ein modernes Produktionsgebäude, als weiterer Anbau an
das vorhandene Objekt.
1966 beginnt Albrecht, der Sohn von Ulrich, seine Tätigkeit im
elterlichen Unternehmen. Er versucht, den Gebäudekomplex mit
den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhalten. Erst 1995
zieht die Firma, inzwischen als "Waldheimer Gewürze GmbH" weit
über die Grenzen Sachsens bekannt, in einen Neubau ins
Waldheimer Gewerbegebiet. In die alten Gebäude in "Bergmanns
Hof" zieht nach 1996 neues Leben ein. Unter seiner Leitung
wurden viele Gewerbetreibende als Mieter und Partner gewonnen.
Handwerker, Händler, Gewerbetreibende und Freiberufler sind in
dem Objekt tätig.
Im Jahr 2007 begann der Aufbau eines Mehrgenerationen Hauses
mit einem umfassenden Angebot für alle Altersgruppen.
100 Jahre nach der Fertigstellung des Objektes durch Max
Bergmann werden ab 2009 die Gebäude umfassend rekonstruiert und
es wird eine moderne Begegnungsstätte für alle Generationen
geschaffen. Die Museumsgaststätte "Anfeuchte" sowie die
Galerie- und Begegnungsräume wurden bereits fertig gestellt und
zeugen vom vielfältigen Angebot in diesem Haus.
Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen werden altersgerechte
Wohnungen, Begegnungsräume, eine Praxis für Physiotherapie und
ein Sport- und Gymnastikraum vorhanden sein und der Bevölkerung
zur Nutzung zur Verfügung stehen. Der Gedanke des Neben- und
Miteinander der Generationen wurde in der Vergangenheit und
wird auch in der Zukunft in diesem Haus gepflegt.